Anleitung zum Seelenmalen
Das kreative Malen, die Farbauswahl gespürt auf dem Körper…, bringt eine ganz eigene Erfahrung mit sich. Im Grunde genommen trägt jeder von uns eine Neugier auf sich selber und auf das, was uns ausmacht, mit sich: Charaktereigenschaften, Wünsche, Sehnsüchte. Es ist bekannt, dass Maltherapie sehr viel davon offenbaren kann. So auch bei dieser kleinen Körperbemalung. Ihre Neugier auf das „was fehlt mir, was macht mich aus, was beschäftigt mich??“ wird gestillt.
Finger,…. Hände…… Wir vergessen, wie wichtig diese für uns sind. Wie existenziell, wenn es bei manchen von uns um das Geldverdienen geht, wie hilfreich, wenn die Worte nicht reichen, um Emotionen auszudrücken, wie wichtig im Alltag… Von klein auf lernen wir Symbole, wie Faust ballen, um Zorn oder Kraft auszudrücken, die Hände aufzuhalten, um etwas zu bekommen, oder sie zusammenzulegen, damit unsere Gebete erhört werden…. nicht zu vergessen, dass manche von uns sich die Zukunft aus der Hand lesen lassen… Wie kraftvoll sich doch manche Zeichen, wie der berühmte „Stinkefinger“ in unseren Köpfen verankert haben.
Das alles passiert unterbewusst, einmal von den Erziehern abgeschaut, ahmen wir es nach. Seit Generationen geben wir unseren Kindern die Zeichen, die für unsre Zeit und Gesellschaft stehen, weiter. Die ganze Vielfalt des Werkens liegt in jedem einzelnen Finger. Farben…. Farben bestimmen unser Leben. Sie helfen uns zuzuordnen, ob wir Tag oder Nacht haben.
Die Jahreszeiten mit winterlichem Weiß oder dem herbstlichen Orange zu sehen. In verschiedenen Berufen oder Religionen bestimmen Farben die Funktionen, ein Arzt im weißen Kittel, ein Gärtner im Grün… so von der Gesellschaft bestimmt, prägt sich dieser Beruf mit dieser bestimmten Farbe in unsere Köpfe ein. Auch der Glaube und Aberglaube wird immer wieder mit der Welt der Farben zum Ausdruck gebracht. Eine Schwarze Katze wird nicht gescheut, weil sie eine Katze ist, oder weil sie über die Straße läuft… Nein!! Weil sie Schwarz ist.
Die Farbe macht sie zur dunklen Gestalt. Die einfache Zuordnung eines Mädchens oder Jungen in Rosa oder Blau hat sich in unseren Köpfen festgesetzt, wieso eigentlich? Das unterbewusste Lernen setzt sich in unserem Inneren fest und so leben wir ein Stückchen weit danach… Ganz anders unsere Kleinen. Ein Kleinkind nimmt die Farbvielfalt auf, ohne bestimmte Zuordnung und erfreut sich daran… Ohne die schwarze Katze zu scheuen J. Wenn wir Kinder befragen, wozu sie Hände brauchen, kommen meistens die kreativsten Ideen und Beschäftigungen zum Vorschein.
Kinder lieben es in Schlamm zu wühlen, sich dreckig machen, während wir Mamas innerlich kochen. In unserer Kultur ist es eher das Bild eines sauberen Kindes, das uns prägt und das wir am liebsten hätten. Doch immer wieder stellen wir fest, dass ein dreckiges (buntes) Kind sich in seiner mit Schlamm, Erde oder Sand „bemalten Haut“ glücklicher fühlt.
Die Völker Afrikas sind die Vorreiter in Körperkult. Es gibt kaum ein Ritual ohne eine farbige Bemalung, die Symbolik für gute oder auch schlechte Geister. In unserer Kultur wird der tätowierte Körper immer mehr salonfähig. Auch eine Art Körperkult mit bunten Zeichen, Aufschriften oder Bildern. Immer mehr Menschen drücken so ihre Vorlieben oder Wünsche aus. Malen… Es sollte ein Ritual werden.
Für Erwachsene ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen und sich in eigenen Träumen zu verlieren. Ähnlich wie beim Meditieren lassen wir unseren Tagträumereien und Wünschen Platz. Wir legen Musik auf. Am besten etwas Ruhiges, nicht Lautes. Unser Arbeitsplatz ist die Mitte eines Raumes, wo wir uns auf dem Boden ausbreiten können. Es geht darum, sich frei fühlen, einen eigenen Raum für die Kreativität zu schaffen. Tisch und Stuhl zum Beispiel symbolisiert das Essen die vereinte Familie.
Das Unterbewusste sagt uns, wir sollen steif und brav sitzen… ,das wollen wir nicht… Kreativität braucht Freiheit in allen Bereichen. Auf dem Boden gibt es viele Möglichkeiten sich hinzusetzen, hinknieten, oder auch hinlegen J so zu sagen die Position frei gestalten. Wir brauchen: fünf Farben (Wasserfarben oder Aquarell) : Rot, Gelb, Grün, Braun und Blau Einen Keilrahmen (ein Blatt Papier tut es auch). Einen weichen, nicht zu kleinen Pinsel. Und natürlich unsere Hände.. (zum an und bemalen)
Wenn wir mit Kindern arbeiten wollen, sollten wir zuvor ein wenig pädagogische Arbeit leisten. Um die Kinder darauf einzustimmen, erzählen wir bisschen was über die Hände. Kinder lieben Fragen?? Fragen, die sie beantworten können. Die Frage:“ wozu brauchen wir Hände?“, macht denen viel Spaß. „Wozu brauchen wir jeden einzelnen Finger?“, macht noch mehr Freude. „Was könntest du nicht tun, wenn der Zeigefinger nicht da wäre???“ Auch wenn das Kind keine Idee hat, wozu dieser oder jener Finger da ist, lassen wir es nicht lange grübeln…. Meiner Erfahrung nach machen sich Kinder viele Gedanken auch während des Malens und darum geht es. (Beim kleinen Finger angekommen hat ein Kind laut gerufen, ich weiß schon ich könnte nicht in der Nase bohren J)
Nach dieser nicht zu langen Unterhaltung können wir schon loslegen. So bald sich unsere Position richtig anfühlt und die Utensilien vor uns liegen, lassen wir uns darauf ein, die Innenfläche jeden einzelnen Fingers mit einer Farbe zu bemalen. Sie werden es merken, dass die Farben wie von Zauberhand auf den Fingern landen, ohne dass Sie bewusst die Farbe wählen. Wichtig dabei: Farben nicht vermischen!! Wenn uns danach ist, mehrere Finger in der gleichen Farbe anzumalen, dann machen wir es auch…. So bald alle Finger mit Farben bedeckt sind, tätigen wir einen Abdruck dessen auf unseren Keilrahmen. Wir können natürlich auch für die Handfläche eine Farbe verwenden oder hinterher rund um den Abdruck etwas malen oder schreiben. Wecken Sie den Künstler in sich…. …und jetzt schauen wir mal, was Ihr Innerstes preisgibt….
Deutung
Jeder Finger steht mit der aufgemalten Farbe für eine Charaktereigenschaft, eine emotionale Empfindung, Stärke oder Schwäche. Es kann auch eine Begabung symbolisieren. Dein Bild deutet die Momentaufnahme deiner selbst, deines momentanen Empfindens…. z.B. der kleine Finger in Braun steht für „sich klein und unverstanden füllen“. Während ein roter Ringfinger auf künstlerische Begabung hinweist. Die gesamte Analyse erfährst du bei mir ausführlich erklärt. Sag mir die Farben, die du aufgemalt hast, ich sage dir, was dein Inneres offenbart.